Mariano-Josephinum überrundet den bisherigen „Titelträger“ RBG / Künftige Fünftklässler beginnen ab dem Sommer schon auf dem Domhof
Klaus Neumann (links) und Stephan Speer zeigen das neue Logo des Gymnasiums Mariano-Josephinum. Foto: Werner Kaiser
Von Christian Harborth
Das neue katholische Groß-Gymnasium Mariano-Josephinum wird die größte allgemeinbildende Schule in Stadt und Landkreis sein. Dieser inoffizielle Titel war seit langem untrennbar mit der Robert-Bosch-Gesamtschule (RBG) verbunden. Aber das katholische Gymnasium startet im Sommer mit 1.750 Schülerinnen und Schülern. Die RBG hat rund 1.500.
Allerdings ist schon jetzt absehbar, dass sich dieses Verhältnis im Laufe der Jahre wieder ändern wird. Die enorme Zahl der Mädchen und Jungen der neuen katholischen Schule setzt sich zu etwa gleichen Teilen aus der derzeitigen Schülerschaft des heutigen Josephinums und der Marienschule zusammen. Beide fusionieren zum neuen Groß-Gymnasium. Das Bistum hatte aber gleich zu Beginn der Planungen durchblicken lassen, dass es nicht bei dieser enormen Schülerzahl bleiben soll. Innerhalb der nächsten acht Jahre soll die Zahl auf etwa 1.400 Lernende abgeschmolzen werden. Jedes Jahr sollen es rund 50 Schüler weniger werden. „Das ist eine Größe, bei der wir noch vernünftig eine Schulgemeinschaft bilden können“, sagt Stephan Speer. Der 53-Jährige ist derzeit noch Leiter des Josephinums. Er steht künftig an der Spitze der dann fusionierten Gymnasien. Als Stellvertreter stehen ihm dann Klaus Neumann und Jürgen Pingsmann zur Seite. Neumann leitet aktuell kommissarisch die Marienschule.
Eine Unterteilung in zwei eigenständige Gymnasien werden künftige Schülergenerationen nicht mehr machen. Sie besuchen das neue Groß-Gymnasium mit seinen beiden Standorten am Domhof und am Brühl. „Die jüngeren Schüler werden wir auf dem Domhof unterbringen, die älteren am Brühl“, kündigt Speer an. Das hat bereits Folgen für die neuen Fünftklässler, die nach den Sommerferien allesamt in den Räumen des heutigen Josephinums lernen werden.
Ab welcher Klassenstufe die Grenze für die Aufteilung verläuft, ist noch nicht abschließend geklärt. Genauso wie viele weitere Details der Vorbereitungen. „Die Fachkonferenzen müssen sich auf einheitliche Bücher und Arbeitsmaterialien verständigen“, nennt Speer ein Beispiel. Bisher hatte es dort Unterschiede zwischen den Gymnasien gegeben.
Und nicht zuletzt muss Speer Personalentwicklungsgespräche mit mehr als 150 Lehrkräften führen, um auszuloten, wer künftig wo eingesetzt werden kann und will. Einen Schritt weiter sind er und die anderen Verantwortlichen beim neuen Logo für das Mariano-Josephinum: Es zeigt den Schriftzug der Schule mit einem in den beiden Schulfarben blau und orange stilisierten Kreuz. Damit niemand vergisst, was die Basis des neuen Gymnasiums ist.