Ole Benstem freut sich über einen dritten Platz bei Jugend forscht. Foto: Max Lautenschlaeger
Auf dem Treppchen: Ole Benstem
Hildesheim/Heilbronn. Ole Benstem (18) vom Gymnasium Josephinum in Hildesheim hat den dritten Platz beim Bundesfinale von Jugend forscht erreicht – mit einer offenbar galaktisch guten Leistung. Der Wettbewerb fand wegen der Corona-Pandemie zum ersten Mal in seiner 56-jährigen Geschichte nur online statt und wurde vom Science Center experimenta in Heilbronn mit ausgerichtet. Die Siegerehrung übernahm am Sonntag Bundesbildungsministerin Anja Karlicek – ebenfalls über das Internet.
Der Josephiner hatte im März den Niedersächsischen Landesentscheid gewonnen und sich dadurch für das Bundesfinale qualifiziert. Der 18-Jährige trat in der Kategorie Geo- und Raumwissenschaften an – und zwar mit einer Untersuchung von „astronomischen Seeings durch Aperturfotometrie von Strichspuren“, so der offizielle Titel.
Darum geht es in der Arbeit
Was sich hinter den Fachbegriffen verbirgt, erläutert die Stiftung Jugend forscht so: „Fotografiert man Sterne in Langzeitaufnahme, ohne die Kamera astronomisch nachzuführen, hinterlassen die Himmelskörper auf dem Bild Strichspuren. Da diese den zeitlichen Verlauf der sichtbaren Helligkeit des betreffenden Sterns widerspiegeln, lässt sich anhand der Spur für jeden Zeitpunkt das sogenannte Seeing, also das Maß der Bildunschärfe durch Luftunruhe, ermitteln. Ole Benstem analysierte entsprechende Himmelsaufnahmen mit einer selbst entwickelten Software. Auf Basis seiner Daten lassen sich Sternfotos digital korrigieren, indem die für jeden Aufnahmezeitpunkt bekannten Störungen durch die Erdatmosphäre passgenau herausgefiltert werden können. Damit lassen sich Helligkeit und Position von Himmelskörpern trotz der unruhigen Lufthülle der Erde noch präziser bestimmen.“