Hildesheim (ed). Bei Dacharbeiten am Bischöflichen Gymnasium Josephinum wurden auch die goldene Kugel und die Windfahne auf der Kuppel überarbeitet. In ihren Hohlraum wurde eine Kartusche gelegt. Sie beinhaltet eine Liste mit den Mitarbeitern des Josephinums, den am Bau beteiligten Firmen und Personen sowie Vertretern des Auftraggebers. „Und ich schreibe immer noch etwas zum Bauablauf mit hinein“, sagt Dachdeckermeister Markus Richter. Beim Aufsetzen der Kugel haben unter anderem Michael Rodewald, Schlossermeister Hans-Bernhard Flentje, Jürgen Pingsmann (Josephinum) und Markus Richter geholfen.
Kirchenzeitung vom 6.10.2019: Goldene Kugel leuchtet wieder
HAZ vom 23.09.2019: Preis der Josephiner für Sportler
Leichtathleten für Berlin qualifiziert
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Vorführung beim Josephinerfest: Die Klasse 6a beherrscht den Text auf Deutsch und Latein. Foto: Mellanie Caglar |
Hildesheim. „Für uns seid ihr die Größten“, sagte Winfried Haller, Vorsitzender des Vereins ehemaliger Josephiner, an die Leichtathletik-Schulmannschaft gewandt. Fünf der elf sportlichen Talente nahmen am Samstag an der Matinee des Josephiner-Festes teil und den mit 500 Euro dotierten Josephiner-Preis entgegen.
Die sportlichen Talente halten sich derzeit in Berlin auf. Denn durch die Bezirks- und Landesfinale von „Jugend trainiert für Olympia“ haben sie sich in der Wettkampfklasse III der Jahrgänge 2004 und 2005 für das Bundesfinale in der Landeshauptstadt qualifiziert (diese Zeitung berichtete).
Der Schulmannschaft gehören an: Michael Strauch, Alexander Babitsch, Phillip Hauck, Fynn Henze, Mika Herbst, NiclasKaluza, Nilavan Prabakaran, Henning Ölkers, Timon Westendorf, Jobst Rathgen und Fynn Risch. Laut Lehrer Hermann Strüber hatte es 1977 das letzte Mal eine Leichtathletik-Mannschaft des Josephinums nach Berlin geschafft. Dass sportliche Größen das Gymnasium am Domhof besuchen, wurde beim Blick ins Publikum klar. Dort saß der ehemalige Josephiner und Handball-Nationalspieler Bernd Munck.
Die Matinee war ein Mix aus musikalischen und sportlichen Beiträgen. Die Spanne reichte von 1954 (65 Jahre) bis1994 (25 Jahre). Bei den Ehrungen berichteten einige Jubilare von längst vergangenen Lernbedingungen, Besonderheiten des Jahrgangs und humorigen Erinnerungen. So steuerte der Jahrgang 1969 erstmals Rom an, der Jahrgang 1964 trank statt Kakao gekörnte Brühe und der Jahrgang 1954 musste als erster 13 Jahre bis zum Abitur büffeln. mll
Kirchenzeitung vom 7.07.2019: Ein Leben für die Schule
Das letzte Mal Zeugnisse unterschreiben, das letzte Mal Abiturienten verabschieden, das letzte Mal Hitzefrei geben – das alles hat Oberstudiendirektor Benno Haunhorst in den vergangenen Tagen erledigt. Nun wurde er als Schulleiter des Bischöflichen Gymnasiums Josephinum in den Ruhestand verabschiedet.
VON EDMUND DEPPE
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Seinen Schülern kann Benno Haunhorst kaum einen Wunsch abschlagen und posiert vor der Engelskulptur. | Fotos: Deppe |
„Wenn ich mit Benno Haunhorst durch die Schule gegangen bin, wurde er immer von Schülerinnen und Schülern angesprochen. Das sie im Mittelpunkt einer Schule stehen, nicht Verordnungen, Regeln, Gepflogenheiten, das hat Herr Haunhorst immer deutlich gemacht und praktisch gelebt. Für die Schülerinnen und Schüler hatte er immer ein offenes Ohr, ein freundliches Wort, einen wohlwollenden Blick“, sagte Direktor Dr. Jörg-Dieter Wächter, Leiter der Hauptabteilung Bildung des Bistums. 14 Jahre leitete Haunhorst das Josephinum und hat mit vielen Ideen, Aktionen und Projekten das Gymnasium profiliert“ – unterstützt von der Schulgemeinschaft –, betonte Wächter.
Andreas Stein als Vertreter des Kultusministeriums machte deutlich, wie sehr er die Meinung Haunhorsts schätzte und bezeichnete ihn „als einen der profiliertesten Schuleiter im Land Niedersachsen“. Er habe das Josephinum in den vergangenen Jahren geprägt. Die Schule mit ihrer hohen Qualität trage seine Handschrift, er habe für die Schule gelebt.
Dr. Christian Stock von der Landesschulbehörde überreichte Haunhorst die Entlassungsurkunde. Er erinnerte an verschiedene Punkte der Lehrerkarriere von Haunhorst, an sein vielfältiges Engagement über den Tellerrand seiner Schulen, in denen er wirkte, hinaus – sei es in verschiedenen Fachgruppen oder auch in der Lehrerausbildung. „Sie haben meinen höchsten Respekt und meine Anerkennung für das, was sie besonders in ihren Jahren als Schulleiter geleistet haben.“
Für ihn typisch, nahm Haunhorst bei seinen Schlussworten noch einmal die jungen Menschen in den Blick, bedankte sich für ihre gezeigten Darbietungen und sagte: „Ich konnte vielen jungen Menschen begegnen, die mich mit neuen Fragen bereichert haben und dafür bin ich dankbar.“ Eingeleitet wurde die Verabschiedung Haunhorsts mit einem Gottesdienst der gesamten Schule im Dom, musikalisch gestaltet vom Schulchor und zelebriert von Generalvikar Martin Wilk, der Haunhorst für seinen Ruhestand Zeit, Gesundheit und Gottes Segen wünschte.
Ein von Papst Franziskus signiertes Foto
Bereits am Abend zuvor, beim traditionellen Sommerfest der Schule, konnte sich Haunhorst über eine besondere Überraschung freuen. In Erinnerung an die Romfahrt des Josephinums zum 1200. Schulgeburtstag schenkte ihm die Elternschaft ein Bild, das wie kein anderes an diese Fahrt erinnert: ein gerahmtes Foto auf dem Papst Franziskus bei der Audienz auf dem Petersplatz den Josephinerschal fängt. Doch dieses Foto ist ein ganz besonderes. „Das hat Papst Franziskus persönlich signiert“, sagte Dr. Christian Warzecha, Vorsitzender des Schulelternrates.
Die letzten Tage als Schulleiter genoss Haunhorst noch einmal, legte bei Temperaturen über 30 Grad im Kreis von Schülern seine Krawatte ab: „Das mache ich nur, wenn es zu heiß ist. Und meine Schüler wissen, dann gibt es Hitzefrei.“
Nur wenige Tage vor seiner Verabschiedung konnte Haunhorst noch eine Skulptur vor dem Dom enthüllen, die in einem internationalen Projekt von Schülern angefertigt wurde. Der Engel der Bernwardstür des Doms tritt heraus und geht unter die Menschen. Und die Menschen haben Gelegenheit, selbst zum Engel zu werden, was Haunhorst auch gleich ausprobiert hat.
HAZ vom 3.07.2019: „Das Land verliert heute einen der profiliertesten Schulleiter“
Abschiedsfeier: Benno Haunhorst verlässt das Josephinum
Von Christian Harborth
In der Mitte des Bildes, im Mittelpunkt des Interesses: der scheidende Schulleiter Benno Haunhorst im Kreise seiner Gäste.
FOTO: CHRISTIAN HARBORTH
Hildesheim. Nach mehr als dreieinhalb Stunden Gottesdienst, Festreden, musikalischen Einlagen sowie einem Sketch erheben sich alle Besucher in der Aula des Josephinums von ihren Plätzen und klatschen zu Ehren von Benno Haunhorst. 14 Jahre hat der heute 65-Jährige das Bischöfliche Gymnasium geleitet. Gestern ist er in den Ruhestand verabschiedet worden. Hunderte Gäste begleiteten Haunhorst auf seinem letzten „Schulweg“, der morgens mit einem Gottesdienst im Dom begann und am frühen Nachmittag in der Aula des Josephinums endete.
Zahlreiche Redner hoben während der Feier die positiven Eigenschaften Haunhorsts hervor. „Niedersachsen verliert heute einen der profiliertesten Schulleiter des Landes“,sagte etwa Andreas Stein vom Kultusministerium. „Dass das Josephinum heute so gut dasteht, ist vor allem Ihnen zu verdanken“, sagte Christian Stock, Dezernent der Landesschulbehörde. Jörg-Dieter Wächter, Leiter der Hauptabteilung Bildung des Bistums, stellte den scheidenden Pädagogen als jemanden vor, der in jeder Situation ein offenes Ohr und freundliche Worte für seine Schüler übrig gehabt habe. „Sie waren allen Schülern zugewandt – sogar den ehemaligen. “Elternvertreter Christian Warzecha sagte, Haunhorst habe die Schule geleitet, ohne zu herrschen. Oberbürgermeister Ingo Meyer sagte, Haunhorst übergebe eine Schule, die „gut aufgestellt“ sei. Neuer Leiter des Josephinums wird, wie berichtet, Stephan Speer. „Er wird am1.Februar anfangen“, kündigte Stock an. Bis dahin leitet Stellvertreter Jürgen Pingsmann die Schule kommissarisch.
Eine erfrischende Wertschätzung für den scheidenden Direktor hatten sich die Gymnasiasten überlegt. Auf einer Leinwand zeigten sie kurze Sequenzen mit Mädchen und Jungen, die Haunhorst aus ihrer ganz persönlichen Sicht einordneten. „Sie waren wirklich ein guter Schulleiter“, fasste Schülervertreterin Noelia López Barriga für die Schulgemeinschaft zusammen. „Wir werden Sie vermissen.“