03. Juni 2021
Die Namenssuche ist beendet: Das neue katholische Gymnasium für Hildesheim soll nach der Fusion Mariano-Josephinum heißen. Manchem könnte der Name bekannt vorkommen.
An der historischen Fassade des Josephinums findet sich der Name bereits: Die Schule hieß bis Mitte des 18. Jahrhunderts so.
Foto: Chris Gossmann / HAZ
Hildesheim. Das neue katholische Groß-Gymnasium des Bistums Hildesheim soll den Namen Mariano-Josephinum tragen. Das hat Bischof Heiner Wilmer am Mittwoch bei einer gemeinsamen Informationsveranstaltung für Vertreter des Josephinums und der Marienschule bekannt gegeben. Die beiden Gymnasien sollen wie berichtet zum 1. August 2022 fusionieren. Im neuen Namen vereine das Bistum das Beste beider Schulen, erklärte der Bischof.
Der Leiter der Hauptabteilung Bildung im Bischöflichen Generalvikariat, Jörg-Dieter Wächter, sagte als Vertreter des Schulträgers, dass sich mit dem neuen Namen auch das Konzept für ein zukunftsfähiges Gymnasium verbinde: „Der Name ist ein positives Signal, um nun gemeinsam kraftvoll weiterzuarbeiten, damit die neue Schule gut an den Start gehen kann.“
Bistum will rund 28,3 Millionen Euro in neue Schule investieren
Er informierte die Anwesenden – wegen Corona waren lediglich rund 20 Vertreter der Schulgemeinschaften ins Kolleggebäude gekommen – auch darüber, dass der Vermögensverwaltungsrat des Bistums eine Finanzierungszusage für das mit der Schulfusion verbundene Bauvorhaben gegeben hat. Rund 28,3 Millionen Euro hat das Gremium für umfangreiche Sanierungsarbeiten und einen Neubau bewilligt.
Diese baulichen Maßnahmen sollen dazu dienen, dass das fusionierte Gymnasium den Anforderungen an einen modernen Schulunterricht auch baulich gerecht werden kann. Vor allem an der heutigen Marienschule im Brühl stehen umfangreiche Arbeiten an. Hier sollen unter anderem komplette Gebäudeteile abgerissen und neu errichtet werden. „Das sind Investitionen in ein nachhaltig zukunftsfähiges katholisches Gymnasium in Hildesheim“, sagte Wächter.
Jesuiten hatten ihre Schule Mariano-Josephinum genannt
Für die meisten Menschen dürfte der Name neu sein. Denen, die das Josephinum auf dem Domhof besucht haben oder noch besuchen, ist er hingegen wohl geläufig: Es ist ein früherer Name der Schule: Im Jahre 1595 hatte der Jesuitenorden die Domschule übernommen und sie zu dem klassischen Gymnasium Mariano-Josephinum weiterentwickelt, wie auch auf der Internetseite der Schule zu lesen ist. Der alte Name ist auch noch auf der historischen Fassade am Domhof erhalten. „Nach Auflösung des Ordens im Jahre 1773 führte der Bischof von Hildesheim das Josephinum als sein Gymnasium fort“, heißt es auf der Homepage der Schule weiter.
Bischof Wilmer begründete seine Entscheidung damit, dass die „hervorragenden pädagogischen Qualitäten und die Traditionen von Marienschule und Josephinum im Namen der neuen Schule“ verbunden seien. „Das Evangelium ist unsere gemeinsame Wurzel. Zentrale Gestalten des Evangeliums sind Maria und Josef, die Eltern Jesu. Ihre Haltung eröffnet an der neuen Schule die pädagogische Perspektive.“
Zuspruch von beiden Schulleitungen
Klaus Neumann, der Schulleiter der Marienschule, sagte: „Ich finde es sehr gut, dass mit dem neuen Namen nun auch der Fusionsprozess in eine neue Phase kommt.“ Er spüre eine hohe Motivation bei seinen Kolleginnen und Kollegen. „Außerdem steht mit der Entscheidung nun auch die Ampel auf Grün für die dringend benötigten Neubaumaßnahmen am Standort Brühl.“ Damit werde nicht zuletzt der Schulstandort Hildesheim gestärkt.
Der Schulleiter des Bischöflichen Gymnasiums Josephinum, Stephan Speer, betonte: „Junge Menschen aus unserer christlichen Tradition heraus stark und zukunftsfähig zu machen, das hat beide Schulen bisher ausgezeichnet.“ Dieser wichtige Anspruch finde sich auch im Namen der neuen Schule wieder. „Auch an meiner Schule nehme ich eine große Vorfreude wahr“, so Speer. Die Weichen für das neue und spannende Schulvorhaben seien gestellt.