Josephinum und Marienschule
Hildesheim - Das Kolleggebäude des Josephinums und der Marienschule wird verkauft. Aber was passiert dann mit der Sternwarte auf dem Dach des Gebäudes?
Von ihrer Sternwarte auf dem Dach des Kolleggebäudes aus hatten Schülerinnen und Schüler des Josephinums auch die Sonnenfinsternis am Donnerstag verfolgt. Links ist die Andreaskirche zu sehen. Foto: Julia Moras
Die Astronomie-AG des Gymnasiums Josephinum ist seit Jahren Kaderschmiede für angehende Naturwissenschaftler. Vor allem für diejenigen, die sich gern mit dem Geschehen am Himmelszelt beschäftigen. Und ihr wohl wichtigstes Werkzeug ist eine kleine Sternwarte auf dem Dach des Kolleggebäudes. Doch das Bistum hat angekündigt, sich nach der Fusion der beiden katholischen Gymnasien von dem Gebäude neben der Kreuzkirche trennen zu wollen. Dann stünde auch die Arbeitsgemeinschaft von heute auf morgen ohne Domizil da.
Aber offenbar gibt es den Wunsch, die Sternwarte mit umziehen zu lassen. „Wir sind dabei, einen guten Platz für sie zu finden“, bestätigt Stephan Speer, Leiter des Josephinums und designierter Direktor des geplanten Groß-Gymnasiums, das den Namen Mariano-Josephinum erhalten soll. Voraussichtlich werde sie einen Platz auf dem Neubau im Brühl bekommen.
Sternwarte soll auf jeden Fall erhalten bleiben
Weil diese Entscheidung auch die heutige Marienschule betreffen wird, ist sie bereits in die Planungen eingebunden. „Das wird sicher zusätzliches Geld kosten“, sagt Klaus Neumann, der die Marienschule bis zur Fusion führt. Aber das Bistum als Träger habe von vorneherein die Marschrichtung ausgegeben, dass alles, was wichtig sei und die Schulen auszeichne, erhalten bleiben soll. Dazu zähle auch die Sternwarte.
Sie sei wie kaum eine andere Einrichtung für jahrgangsübergreifenden Unterricht geeignet – auch deshalb, weil die meist älteren und erfahrenen AG-Teilnehmerinnen und -teilnehmer den jüngeren Schülern die Arbeit erklärten. „Und nicht zuletzt führt die Sternwarte auch jüngere Mädchen an Naturwissenschaften heran“, sagt Neumann.
Schiebedach oder Kuppel – das ist jetzt die Frage
Das große Teleskop wird mit umziehen, aber die alte Schiebedach-Hütte wohl ausgemustert. „Wir wissen aber noch nicht, ob die neue Sternwarte wieder ein Schiebedach oder doch lieber eine Kuppel bekommen soll“, sagt Arndt Latußeck, der die AG leitet. Das Dach hat den Vorteil, dass alle Mitglieder der AG gleichzeitig nach draußen schauen können.
Eine Sternwarte auf einem Neubau hat den Vorteil, dass gleich der Unterbau vorbereitet werden kann. Das Exemplar auf dem Kolleggebäude war nachträglich eingebaut worden – und hatte unter anderem dazu geführt, dass Feuchtigkeit ins Gebäude gelangte.